Die Kinder bohren und schnitzen munter drauflos, und manche essen die Bohrspäne gleich auf: Sie basteln „Flöten“ aus Möhren. „Musik aus dem Garten“ ist der Titel des Projektes, dass Wiebke Bremers in ihrem Freiwilligen Ökologischen Jahr im Mittelalterdorf Steinrode diese Saison entwickelt hat – und dank einer Förderung durch Rock for Tolerance auch umsetzen konnte.
Die Idee war, mit Kindern Musikinstrumente aus Naturmaterialien zu basteln. Nun gibt es zwar reichlich Anleitungen, wie aus Plastikabfällen der modernen Zivilisationsgesellschaft Trommeln oder ähnliches hergestellt werden können, aber wenn man wirklich nur natürliche Zutaten nehmen möchte, wird es schon schwierig, schließlich darf die Bastelei ja auch nicht zu kompliziert werden.
Um Flöten oder Pfeifen aus Holz herzustellen, bedarf es schon einiger Übung. Also musste ein Material her, das einfacher zu bearbeiten ist. Die Möhren waren die Lösung. Es fehlte jedoch an geeignetem Werkzeug und Schutzhandschuhen. Diese konnten nun Dank der Zuwendung durch Rock for Tolerance gekauft werden – und die Kinder haben ihrem Spaß daran, Karotten zum Pfeifen zu bringen.
Mit den eigenen Händen etwas herzustellen ist für die Kinder immer wieder eine schöne Erfahrung. Basteln und Handwerkern übt die Feinmotorik, das räumliche Vorstellungsvermögen, Geschicklichkeit und Geduld. Belohnt wird man mit dem Produkt aus eigener Hände Arbeit.
„Vom Rohstoff bis zum Endprodukt“ lautet die Devise im Mittelalterdorf Steinrode, nicht per Mausklick konsumieren, sondern bewusst erleben, woher Rohstoffe für die Dinge kommen, die wir nutzen, und wie viel Arbeit nötig ist, etwas herzustellen.